Eine der größten Probleme der EMV ist die enorme Umfang der Wechselwirkungen und Abhängigkeiten.
2 Bauelemente haben 2 Wechselwirkungen. A beeinflusst B, während umgekehrt auch A von B beeinflusst wird.
Kommt ein weiteres Element hinzu sind es 6 Wechselwirkungen, …
… bei 4 Elementen bereits 12 Wechselwirkungen.
Bei nur 10 Elementen sind es bereits 90 theoretisch mögliche Einflussmöglichkeiten.
Die Anzahl der Wechselwirkungen explodiert
Mit steigender Frequenz verhält sich beispielsweise ein Kondensator nicht mehr als ideale Kapazität, sondern wird zunehmend induktiv (d.h. verhält sich wie eine Spule). Das Verhalten dreht sich mit steigender Frequenz ins Gegenteil.
Das hat zur Folge, dass ein Kondensator mit mindestens 3 Elementen beschrieben werden muss. Bei einer Spule verhält es sich ähnlich, diese wird bei hohen Frequenzen kapazitiv (wirkt wie ein Kondensator).
Hier ist lange nicht Schluss. Eine Leitung ist kein Kurzschluss. Halbleiter haben ein über die Frequenz nicht lineares Verhalten, etc. Die wechselseitigen Beeinflussungen nehmen exponentiell zu und schon bei relativ einfacher Schaltung enorme Umfänge an.
EMV Probleme als „natürliche“ Folge
Spätestens hier kann der Laie diese Wechselwirkungen nicht mehr berücksichtigen. Es überrascht daher nicht, dass bei Ersttests 70% nicht bestanden werden. Dies erbrachte eine Umfrage bei akkreditierten EMV-Laboren, mit denen ich zusammenarbeite. Alles andere wäre ein Wunder.
Würden Sie in anderen Entwicklungsbereichen eine solche Eintrittswahrscheinlichkeit akzeptieren? Das müssen Sie auch nicht. Die Elektromagnetische Verträglichkeit kann man entwickeln wie Mechanik, Software oder anderes. Auch hier ist entscheidend früh zu beginnen. Und, ohne langjähriges EMV-Knowhow geht es meist nicht. Dass die EMV für viele mystisch erscheint, ist völlig normal. Trotzdem: EMV ist nur Physik.
Wie mit der Komplexität umgehen?
Es ist nicht so, dass jedes Element mit jedem anderen in gleichem Maße interagiert. Bei manchen ist der Einfluss deutlich, andere „interessieren“ sich nicht wesentlich füreinander. Es geht also darum herauszufinden wo die Stellen hoher Wechselwirkung sind. Filterelemente nach Bauchgefühl zu platzieren ist nicht zielführend, kostet unnötig Geld und ist nicht selten kontraproduktiv.
EMV entwickeln heißt Komplexität gezielt beeinflussen
Wird eine Schaltung erst auf EMV untersucht, wenn sie quasi fertig ist, ist der Umfang kaum mehr zu überblicken. Ein solches Vorgehen schafft viele Fakten, die einfache Lösungen verhindern.
EMV-Risiko-Analyse ist keine lästige Pflicht, sondern essentiell, um EMV-Probleme zu vermeiden!
Fahrplan zu weniger EMV-Stress
Die Chancen- und Risikoanalyse liefert den Fahrplan für die Integration. Kostengünstige Maßnahmen können von Anfang an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Die Folge: Deutlich weniger EMV-bedingte Rekursionen.
Wer hat es nicht schon erlebt. Man ist auf der Zielgeraden der Entwicklung und dann verhagelt die EMV Terminschiene und Budget. Früh über EMV nachzudenken zahlt sich am Ende in vielfacher Form aus.
Ich erstelle Ihnen gern ein zu Ihrem Produkt passendes Angebot. Egal ob kleines oder großes Gerät, oder ortsfeste Anlage.
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