EMV-Chancen- und Risiko-Analyse
Größter Hebel für weniger EMV-Probleme
Inhalte:
Die Risikoanalyse nach EMV-Richtlinie 2014/30/EU darf nicht verwechselt werden mit einer nach Maschinen-RL, Medizingeräte-Verordnung oder anderen. Die Richtlinien verwenden leider denselben Begriff für 2 gänzlich unterschiedliche Verfahren. Die eine wird nicht durch die andere abgedeckt.
Die EMV-Richtlinie definiert vereinfacht gesagt, dass Geräte nur in begrenztem Maß Störungen abstrahlen dürfen und ein gewisses Maß dessen aushalten müssen. Die Geräte müssen miteinander harmonieren. Dies im Vorfeld abzuschätzen und am Ende sicherzustellen ist ihre formale Aufgabe
Im Gegensatz zu anderen Risikoanalysen gibt es auch keine Risikoklassen oder Schutzniveaus. Nur schwarz oder weiß. Marktzugangsvoraussetzungen erfüllt oder nicht. Darf ich mein Produkt im EU-Binnenmarkt in Verkehr bringen oder nicht. So kennt das Verfahren auch nicht den Begriff des Schadensausmaß.
Die Richtlinie schreibt sie zwingend vor. Sie ist Teil des Nachweises der EU-Konformität. Das ist der rechtliche Aspekt. Der viel größere Nutzen ergibt sich aber, wenn man sie als Entwicklungsinstrument nutzt.
Man kann – nein, man sollte – sie als Mittel nutzen, EMV-Probleme früh zu erkennen und zu vermeiden. Sie gliedert sich in 3 Schritte, die alle dokumentiert werden müssen.
Maßnahmen früh definieren, statt nach fehlgeschlagenen Tests
Eine Analyse die nur auf Risiken schaut fokussiert automatisch auf mögliche Probleme.
Deshalb wird bei KREUTZ EMV das Ganze ergänzt durch eine Chancen-Analyse.
Mit der richtigen Herangehensweise werden viele Probleme vermieden. EMV-Maßnahmen überflüssig. Rekursionsschleifen eingespart. Termine gehalten. Stück- und Entwicklungs-Kosten sinken.
Eine gute Risikoanalyse definiert den Fahrplan der EMV-Entwicklung und ebnet den Weg zu im 1. Anlauf bestandenen Freigabetests. Sie macht potenzielle Probleme zu einem Zeitpunkt sichtbar, zu dem noch einfache Maßnahmen möglich sind. Lange bevor es eine Hardware gibt! Gemeinsam mit einer Chancen-Analyse bildet sie das Fundament einer erfolgreichen EMV. Eine spätere Entstörung kostet ein Vielfaches und sprengt i.d.R. alle Terminpläne.
Die EMV-Chancen- und Risiko-Analyse ist fester Bestandteil meiner EMV-Akademie.
Die zentrale Frage dabei: Wie kann die EMV gezielt frühzeitig entwickelt werden.
Das Ziel: Tests im 1. Anlauf bestehen.
Ich begleite Ihre Produktentwicklung mit meinen mehr als 25 Jahren EMV-Erfahrung.
Mehr zur EMV-Akademie erfahren Sie hier.
Mit der weitverbreiteten Praxis die EMV auf Tests zu reduzieren, …
EMV kann man entwickeln wie Mechanik, Software oder Elektronik – ab der ersten Produktidee.
Eine Umfrage bei akkreditierten EMV-Laboren ergab, dass 70 % aller Erst-Tests schief gehen.
Eine Risikobeurteilung der EMV legt den Grundstein für weniger EMV-Störungen und weniger Re-Designs. Sie schützt Sie davor viel Geld in emv-bedingte Überarbeitungen zu stecken.
Deshalb: EMV von Beginn an gezielt zu designen, bedeutet ein Projekt nachhaltig zu entwickeln und Kosten erheblich zu reduzieren.
Eine frühe Risikoanalyse sichert den Erfolg
Potenzielle EMV-Probleme früh analysieren, statt später teuer entstören
Das sollte beim 1. Versuch sitzen
Es gibt Dinge, die lassen sich nach nicht bestandenen EMV-Tests oft nicht mehr ändern.
Oder nur mit immensen Aufwänden und Kosten.
Und die meisten davon liegen jenseits des eigentlichen Schaltungsdesigns!
Einige Beispiele:
Eine EMV-Chancen- und Risiko-Analyse zeigt diese Probleme auf und hilft sie zu vermeiden.
Risiko-Index gemäß CENELEC-Guide 32
Ausgangspunkt ist der u.a. im CENELEC-Guide 32 (für die Niederspannungs-RL) beschriebene Risiko-Index, der in verschiedenen Varianten weit verbreitet bei der Risikobeurteilung zur Anwendung kommt. In etwas abgewandelter Form kommt er auch in der IEC 61508 zur Anwendung. Eine ähnliche Form findet sich in der EN ISO 13849 (beide Anlagen- & Maschinenbau), ebenso wie in der IEC 60601-Reihe (Medizinprodukte). Das Grundprinzip ist überall dasselbe.
Der Prozess wurde jedoch weder für die Elektromagnetische Verträglichkeit definiert, noch ist er 1:1 übertragbar. Die EMV-Richtlinie gibt keine Hinweise, wie die Risikoanalyse aussehen könnte. Sie beschreibt nur die Pflicht einer ‚geeigneten Risikoanalyse‘. Deshalb habe ich den Prozess zur Risikobeurteilung an die Anforderungen der EMV-Richtlinie angepasst.
Mein Prozess orientiert sich zum einen an anderen Risikoprozessen – adaptiert an die EMV. Zusätzlich enthält er wesentliche Punkte meines Trouble-Shooting-Prozesses ‚EMV-Kreutz-Check‘ mit dem Unterschied potenzielle Fehler früh zu erkennen, statt zu korrigieren. Umfangreiche Checklisten erleichtern den Prozess.
Der Aufwand in der Anfangsphase ist für die meisten zunächst einmal ungewohnt. Es ist auch nicht immer leicht sich in einem Stadium Gedanken zur EMV zu machen, in der noch nicht mal klar ist, wie das Produkt im Detail aussehen wird. Was wird Einfluss haben auf die Störaussendung, was auf die Störfestigkeit?
Bei größeren Maschinen und Anlagen kann der Prozess 2 – 4 Wochen dauern. Der Nettoaufwand ist i.d.R. niedriger. Bei einfacheren Geräten reduziert sich der Aufwand entsprechend. Die von mir bereit gestellten Checklisten und Templates vereinfachen das Vorgehen erheblich.
Hier ein Beispiel aus meiner Zeit als Abteilungsleiterin. Es ging um ein komplexes Steuergerät. Die Überarbeitung dauerte 3 Monate.
Anteilige Aufwände der einzelnen Team-Mitglieder
zzgl. Musterkosten, Laborkosten, teilweise Wiederholung von Nicht-EMV-Tests, etc. Am Ende standen rund 180.000 € auf der Liste.
Wie sieht Ihre Rechnung aus? Wieviel Rekursionsschleifen durchlaufen Sie durchschnittlich?
Wünschen Sie einen Einblick in den Chancen- und Risiko-Prozess?
Wie kann dies für Ihren Betrieb aussehen?
Ich erläutere es Ihnen gerne in einem persönlichen Video-Anruf.
Wir klären alle Ihre Fragen. Unverbindlich
Ein weit verbreiteter, aber falscher Glaubenssatz ist EMV könne man erst entwickeln, wenn eine erste Hardware auf dem Tisch liegt.
EMV ist nur Physik. Wenn auch – zugegeben – eine recht komplexe. Dies bedeutet EMV-Risiken können wie andere Entwicklungsrisiken analysiert und vermieden werden. Es gibt viele Möglichkeiten, die – früh ins Geräte-Design integriert – Entstörmaßnahmen überflüssig machen. Entscheidend für den EMV-Erfolg ist die frühe Integration.
Die Ergebnisse der Risikobewertung sind auch entscheidend für die Auswahl der richtigen EMV-Norm.
Einige EMV-Störungen entstehen erst bei Aufstellung und Anschluss eines Gerätes oder einer Anlage. Gut wenn man sich vorher darüber Gedanken gemacht hat. Entsprechende Hinweise gehören unbedingt in die Betriebsanleitung.
Risiko-Prozess: In anderen Entwicklungsdisziplinen gelebte Praxis – bei der EMV die Ausnahme.
Was viele nicht wissen:
Beispiele:
Fast immer widersprechen sich die Richtlinien in Details. Diese Unterschiede sind meist nicht einfach zu erkennen. Es kann deshalb nur in wenigen Fällen auf eine detaillierte Risikoanalyse verzichtet werden. Der Leitfaden für die Umsetzung der Produktvorschriften der EU („Blue Guide“) sagt hierzu in §2.6
„Kommen für dasselbe Produkt oder denselben Zweck zwei oder mehrere Harmonisierungsrechtsvorschriften der Union in Betracht, kann nach einem Verfahren, das eine Risikoanalyse des Produkts im Hinblick auf die durch den Hersteller definierte beabsichtigte Nutzung einschließt, die Anwendung mancher dieser Vorschriften mitunter entfallen. […]
Dies erfordert gewöhnlich, dass das Produkt einer Risikoanalyse unterzogen wird, oder mitunter eine Analyse des Verwendungszwecks des Produkts, um zu entscheiden, welche Vorschrift infrage kommt. Bei der Festlegung der produktbezogenen Gefahren kann der Hersteller sich von den einschlägigen harmonisierten Normen für das betreffende Produkt leiten lassen.“
Widersprüche können auch dadurch aufgelöst werden, dass eine Richtlinie als führend deklariert wird. Dies ist in der Umsetzung oft der einfachere Weg. Aber auch hier ist eine Risiko-Analyse zwingend.
Mit einer Risiko-Analyse erkennen Sie potenzielle EMV-Probleme früh und können entsprechende Gegenmaßnahmen treffen. Zu diesem Zeitpunkt sind viele kostenneutrale Maßnahmen möglich, die später nicht mehr integriert werden können. Die Chancen-Analyse zeigt Sie auf.
Deshalb empfehle ich (unabhängig von der rechtlichen Pflicht): Machen Sie die Chancen-Risiko-Analyse zum Standard in jedem Projekt. Der Aufwand nimmt mit jedem neuen Projekt ab. Viele Teile können aus den Vorgängerprojekten übernommen werden. Wird nur eine Rekursionsschleife eingespart, hat es sich bereits bezahlt gemacht.
Die Dokumentation der Ergebnisse hält zugleich die gemachten Erfahrungen fest. Der Abfluss von Knowhow durch ausscheidende Mitarbeitern wird reduziert.
Auf Verlangen der Aufsichtsbehörde – in Deutschland die Bundesnetzagentur – ist sie umgehend vorzulegen. Kann keine vorgewiesen werden, drohen Strafen. In der deutschen Umsetzung der Richtlinie – dem EMV-Gesetz – sind
für Hersteller bis zu 100.000 €, und für Händler und Importeure bis zu 10.000 € genannt.
Wollen Sie sich zukünftig weiteren EMV-Ärger sparen?
Ende mit Endlos-Schleifen?
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Die Basis: Chancen- und Risiko-Analyse
Tipps & Tricks für Schaltung, Layout, Verkabelung, Gehäuse, …
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